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Wilkhahn

 

Die Firma wurde 1907 von Christian Wilkening und Friedrich Hahne in Eimbeckhausen gegründet und stellte zunächst Stühle her, die dem Geschmack der wilhelminischen Zeit entsprachen. Erste Schritte zu einem designorientierten Unternehmen tat Wilkhahn Anfang der 50er-Jahre, als sie mit Walter Heyn, dem Leiter der Deutschen Werkstätten, zusammenarbeitete und ihn mit der Entwicklung der «DeWe»-Kollektion beauftragte. Weitere Wegbegleiter der Firma zu einem Pionier zeitgemäßer Möbelgestaltung waren Tomás Gonda, Herbert Hirche (Sessel «486»), Helmut Lohmeier (Stuhl «411»), Georg Leowald (Stuhl «227»; mit Sitzschale aus glasfaserverstärktem Polyester), Roland Rainer («Stuhl «702»; aus Spezialstahlrohr) und Walter Papst.

In den 60er-Jahren suchte Fritz Hahne (der die Firma von 1946 bis 1982 leitete) eine stilistische Neuorientierung und fand mit Jupp Ernst, dem Leiter der Werkkunstschule Wuppertal, einen Designer, mit dessen innovativer Produktgestaltung sich das Programm der Firma wesentlich änderte. Tomás Gonda, Bernd Franck und Rolf Müller erarbeiteten ein neues visuelles Erscheinungsbild für Wilkhahn, das für mehrere Jahre Grundlage für die Gestaltung von Drucksachen, Messeständen u.Ä. blieb. Ab 1960 begann eine sehr konstruktive Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Friso Kramer entwarf 1965 das «Banksystem 120» (zweisitzige Schalen aus glasfaserverstärktem Polyester, Seitenteile Aluminiumguss), Hans Peter Piehl entwickelte 1966 das «Programm 300» (Tische, Stühle und Sessel aus massivem Buchenholz, ausgezeichnet mit dem Bundespreis Gute Form), die Gruppe «Delta-Design» - Michael Conrad, Detlef Unger und Henner Werner - entwarf 1968 das «Programm 2000».

1971 kam Klaus Franck als Leiter zu Wilkhahn, der noch im selben Jahr die «Wilkhahn-Designabteilung» gründete und mit dem Drehstuhl «232» von Wilhelm Ritz einen neuen Branchentrend einleitete. Der «232» hatte eine geteilte Sitzschale aus glasfaserverstärktem Polyester mit Gelenk zur stufenlosen Einstellung der Rückenlehnenneigung und wurde u.a. vom Haus Industrieform Hannover und vom Design Center Stuttgart ausgezeichnet. Ebenfalls erfolgreich war in den 70er-Jahren das «Programm 190» von der Gruppe Studio Per (1976).

1980 wurde die von Klaus Franck und Werner Sauer entworfene «FS-Linie» (u.a. mit Drehstuhl «211», Freischwinger «212» und Besuchersessel «220») zum Vorbild für eine neue Bürostuhlgeneration.

1982 schuf Herbert Ohl die «O-Line», zu der Stühle und Sessel in zwei Höhen sowie hohe und niedrige Tische gehörten. Darüber hinaus entwickelte Wilkhahn die Programme «Raum 900», «Pelerine» (Studio Per), das Sitzprogramm «Basis» (von Klaus Franck/Werner Sauer), die Tischserien «Lamina» (Franck/Sauer), «Thema» (Wiege-Design) und den Stapelstuhl «333» von Burkhard Schmitz (aus Rundholzstäben in Verbindung mit einer perforierten Polypropylenschale). Unter der Leitung von Rüdiger Lutz entstand ab 1990 ein Programm, das den Stuhl «Picto» (1992; Burkhard Schmitz und Frank Biggel), den Tisch «Palette» (Karl-Heinz Rubner) und die Stehhilfe «Stitz» (1991/92; Produktentwicklung Roericht) hervorbrachte.

Zu den jüngsten Produkten der Firma gehören das Programm «Confair» (Wiege-Design, , Fritz Frenkler und Justus Kolberg), das modular aufgebaute Elektrifizierungssystem «CableXpress»(Wiege-Design), der Bürostuhl «Neos» (2005; Wiege-Design) sowie der stapelbare Mehrzweckstuhl «Aline» (2005; Andreas Störiko). © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.wilkhahn.de

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