| KAHLA/Thüringen Porzellan Die Porzellanfabrik Kahla wurde 1844 von Christian Eckardt gegründet. Die Firma entwickelte sich schnell zur größten Porzellanfabrik Thüringens und war 1914 einer der größten Porzellanhersteller in Deutschland. Ab 1924 wurden der Kahla AG die Porzellanwerke Arzberg, Schönwald, Margarethenhütte und Hermsdorf Isolatoren angegliedert. Trotz Wirtschaftskrisen konnte sich Kahlaer Porzellan durchsetzen, vor allem durch sein berühmtes Kobaltblau und sein bekanntes und in vielen Haushalten benutztes Seriengeschirr mit Strohblumen- und Zwiebelmusterdekor. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs firmierte die Porzellanfabrik Kahla zunächst als Sowjetische Aktiengesellschaft, am 1. Mai 1952 als Volkseigener Betrieb. 1961 baute die staatliche Verwaltung am heutigen Standort in Kahla (Thüringen) ein neues Porzellanwerk. Die moderne Tunnelofentechnik wurde in Betrieb genommen und die bis Ende der 1960er-Jahre in der Stadt Kahla verstreuten Betriebsstätten schlossen ihre Arbeitsräume. 50 Prozent der Produktion wurden damals in über 30 ost- und westeuropäische Länder exportiert. Kahla wurde als VEB Feinkeramik zum Zentrum der Porzellanindustrie in der ehemaligen DDR. Bis 1979 gehörten 17 Porzellanwerke mit 18.000 Beschäftigten zu diesem Kombinat, das sich ab diesem Jahr BEB Vereinigte Porzellanwerke Kahla nannte. Hinzu kam die Gründung des VEB Kombinat Feinkeramik Kahla mit Sitz in Kahla als Rechtsnachfolger der Vereinigung Volkseigener Betriebe Keramik Erfurt. Nach der Wende privatisierte die Treuhand 1991 das Unternehmen, das allerdings schon zwei Jahre später 1993 Konkurs anmelden musste. 1994 gründete Günther Raithel, ehemaliger Rosenthal-Vorstand, als mehrheitlicher Gesellschafter die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH. Die Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft besaß 49 Prozent der Anteile. Die Fertigungsanlagen wurden modernisiert und die Produkte in zwei Linien unterteilt: KAHLA Elegance und KAHLA Modern. Die Porzellanform «Aronda», entwickelt von der Designerin Barbara Schmidt wurde auf der Messe Ambiente in Frankfurt am Main 1994 erfolgreich eingeführt. Im Frühjahr 1995 wurde der Bereich KAHLA-Hotelporzellan als zweites Standbein geschaffen. Von der System- bis zur Spitzengastronomie deckte das Unternehmen nun alle Bedürfnisse ab. Im Jahr 2000 übernahm die Familie Raithel die restlichen Anteile vom Land Thüringen. Seitdem ist die KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH ein reines Familienunternehmen. Mit der Neugründung 1994 erfolgten umfangreiche Investitionen in moderne Fertigungstechnologien, in den Aufbau der Marke und in ein wettbewerbsfähiges Vertriebssystem. 2005 erfolgte die Patentierung des Porzellans «touch!» mit einer samtweichen Oberflächenbeschichtung. Mit «Opus» und «KAHLA individual» betrat die Firma 2007 das Premiumsegment. 2009 präsentierte KAHLA mit der Einführung der neuen Porzellanform «Tao» seine Nachhaltigkeitsstrategie. Für KAHLA entwarfen u.a. Designer wie Lisa Grahner, Ingibjörg Gudmundsdottir, Anne Hohmuth (Serie Atelier, Dekor Dîner Délicat), Sarah Kalvelage, Raja Köbke, Elsa Kuno, Cornelia Müller (Serien Abra Cadabra, Party Connection; Dekor Elixyr Liquid), Tanja Niedermann (Dekor Elixyr Illusion), Gustaf Nordenskiöld, Sigridur Odinsdottir, Chloé Peytermann, Mirjami Rissanen (Serie Diamonds & Pearls), Christina Salzwedel, Katrin Sonnleitner (Konzept Notes, Packaging: Waldtheater Kinderset), Sandra Schmedemann, Barbara Schmidt (Serien Dîner, Atelier, Café Sommelier, Centuries, Diamonds & Pearls, Elixyr, Cumulus, Five Senses, Update, Aronda), das Designbüro Speziell® (Serien Tao und Opus; Konzept «touch!»), Maria Worms und Anne Xiradakis. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) www.kahlaporzellan.com | | |