Artek Die Firma Artek (damals noch Artek Oy) wurde im Oktober 1935 von Aina und Alvar Aalto, Mairea Gullichsen und Nils-Gustav Hahl gegründet. Vordringliches Ziel der Firma war der Export von Aalto-Möbeln, insbesondere nach Großbritannien, wo der Architekt und Designer Aalto 1933 erste größere Erfolge verzeichnen konnte. In den 30er-Jahren richtete Artek Sitzungssäle, Hotels und Restaurants (z.B. das «Savoy» in Helsinki) ein und arrangierte Möbelausstellungen. Daneben kümmerte sich Artek vor allem um die moderne französische Kunst. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, hatten Aino und Alvar Aalto die Basiskollektion von Artek entworfen; Aalto selbst hatte zu dieser Zeit den internationalen Durchbruch als Designer durch die Weltausstellungen in Paris (1937) und New York (1939) geschafft. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich Artek in den USA und gründete in Hedemora (Schweden) die Schwesterfirma «Svenska Ab Artek». Der Export in europäische Länder wie Großbritannien oder Frankreich verlief jedoch schleppend und brachte erst in den 60er-Jahren Erfolge, als finnische Möbel generell gefragt waren. Der Aufwind für Artek war jedoch nur kurz, da der Zeitgeschmack bald die einfache und schlichte Linie der Aalto-Möbel verschmähte und nach exotischen oder romantischen Kollektionen verlangte. Eine Fusion mit der Billnäs-Möbelfabrik war nötig, um wirtschaftlich überleben zu können. Alvar Aalto, der gegen diese Fusion war, zog sich Anfang der 60er-Jahre aus der Firma zurück; seine zweite Frau (Elissa Aalto) behielt jedoch die Direktorenfunktion bis 1977. Mit Ben af Schultén, dem künstlerischen Direktor, erlebte Artek Ende der 70er-Jahre einen neuen Aufschwung. Man schuf zeitlose Klassiker (vor allem Sofas, Tische und Stühle), die zusammen mit den Aalto-Produkten die Firma konsolidierten. Dazu gehören Möbel aus größtenteils gebogenem Schichtholz, darunter das Paravent «Modell 100», Garderoben («109» und «160») sowie die Freischwingermodelle «41», «42» und «43» - letztere mit einem Geflecht aus Gurten oder Leder. Von den klassischen Aalto-Möbeln sind u.a. der Dreibeinhocker «60», die Modelle «Y61», «65», «N65», «68» und «X600» bzw. «X601» im Angebot, ferner die beiden Servierwagenvarianten «900» (Platte gekachelt) oder «901» (Platte aus Linoleum). 1997 wurde Artek von Proventus Design übernommen. In dieser Phase suchte die Firma verstärkt Kontakt zu Jungdesignern wie Valvomo und Raket. Zu den jüngsten Produkten gehören die Leuchten «JL2P/JL2L» (1997) von Juha Leiviskä und der Tisch «Yotu» (1988) von Hanspeter Weidmann. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) www.artek.fi |