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Alessi

 

Alessi wurde 1921 von Giovanni Alessi Anghini in Bagnella/Omegna gegründet. Die ersten Produkte waren Kaffeekannen und Tabletts aus Neusilber und Messing, später wurde eine Reihe von Tischzubehörteilen gefertigt, wie beispielsweise das «Programma 1». 1928 wurde die Firma nach Crusinallo verlegt, wo sie auch heute noch ihren Sitz hat. In den 30er-Jahren entstand das «Programma 2», das bereits einige der für Alessi kennzeichnenden formalen Linien aufwies. 1945 folgte die berühmte «Bombé»-Serie nach Entwürfen von Carlo Alessi Anghini. 1938 wurden erste Experimente mit Edelstahl durchgeführt, der nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst das versilberte (1950) und dann das verchromte Messing (1954) ersetzte.

Alessi gehört mit seinem umfangreichen Angebot an Tabletopdesign zu einer der international respektiertesten Firmen. Namhafte Designer wie Achille Castiglioni, Michael Graves, Carlo Mazzeri, Alessandro Mendini, Aldo Rossi, Richard Sapper, Ettore Sottsass, Philippe Starck oder Matteo Thun gestalten seit Jahren ein Programm, das zwischen Massenproduktion und Avantgardedesign liegt.

Vor allem in den 80er-Jahren war Alessi ein Aushängeschild für postmoderne Designexperimente, etwa durch das 1979 initiierte Projekt «Tea and Coffee Piazza», das Haushaltswaren als Mikroarchitektur entstehen ließ (beispielsweise die auf 99 Exemplare limitierten Tee- und Kaffeeservices von Michael Graves, Alessandro Mendini oder Paolo Portoghesi, alle aus dem Jahr 1983).

Diese Kollektion wurde die erste Aktion der Tochterfirma «Officina Alessi», die ab 1983 ihre Ideen mit neuesten industriellen Technologien und handwerklichen Verfahrensweisen realisierte. Hierbei wurden u.a. «historische Materialien» wie Alpaka, Messing, Kupfer, Silber oder Zinkblech verwendet. Im Gegensatz zu Alessi, die sich mit der Produktion großer Serien an ein breites Publikum wendet, wagt die «Officina Alessi» auch Kleinserien oder Unikate; sie bot derzeit sieben Produktlinien an, darunter «La Tavola di Babele», «Archivi», «La Cintura di Orione» oder «Alessi d'après». «La Tavola di Babele» wurde 1983 mit der «Rosenschale» ins Leben gerufen, die nach einem Prototyp von Josef Hoffmann aus dem Jahre 1906 von zwei jungen amerikanischen Architekten (Peter Arnell und Ted Bickford) rekonstruiert wurde. Die Absicht dieser Serie ist die eines «intellektuellen Spaziergangs durch die Geschichte der kleinen Haushaltsgegenstände aus Metall». Man findet hier Produkte wie den Kessel «Mamaò» (1988) von Andrea Branzi, den Kerzenständer «Tlemcen» (1985) von Paolo Portoghesi, die Espressokanne «La conica» (1982) und den Wasserkessel «Il conico» (1984) von Aldo Rossi; ferner «Max le chinois» (1987) von Philippe Starck, das Tablett «The Campidoglio» (1983) von Robert Venturi, die Dose «Kalistò 1» (1993) von Clare Brass, aber auch Reeditionen wie den 1925 von Marianne Brandt entworfenen «Cocktail Shaker». Reeditionen bietet auch die Serie «Archivi», mit Marianne Brandts «Tee- und Kaffeeservice» von 1924 und Eliel Saarinens «Teeservice mit Samowar» von 1933/34.

1989 nahm Alessi die Kollektion «Twergi» ins Programm, die aus der 1865 von Battista Piazze gegründeten Holzmanufaktur hervorging. Neben wichtigen Beispielen der Handwerkerkunst bot «Twergi» Arbeiten von Milton Glaser, Kuno Prey, Ettore Sottsass oder Marco Zanini an. Ab 2002 entwickelte die Firma Produkte in den Bereichen Bad, Uhren und Telekommunikation.

Zu den jüngsten Alessi-Produkten gehören der Korkenzieher «Anna G» (1994) von Alessandro Mendini, die Espressomaschine «Cobàn» (1997) von Richard Sapper, die Schale «Babyboob» (2000) von Ron Arad, das Besteck «Strelka» (2003) von Marc Newson, der Obstkorb «Blow up» (2004) von Fenando und Humberto Campana, der Akkusauger «SG67 W» (2004) von Stefano Giovannoni, die von der Unterwasserwelt inspirierte Obstschale «Mediterraneo» (2005) der Schmuckdesignerin Emma Silvestris sowie das Teeservice «Fruitbasket» (1997) von Kazuyo Sijima und Ryue Nishizawa. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.alessi.com

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