Domus «Domus» gilt seit den 1930er-Jahren als einflussreichste Architektur- und Designzeitschrift der Welt. Sie wurde 1928 vom Mailänder Architekten Gio Ponti gegründet - mit dem Ziel, ihren Lesern das privilegierte Gefühl des Einblicks in eine ausgewählte Epoche zu geben. So stellt das Magazin zum Beispiel den Stil des Art Déco, der Moderne, des Funktionalismus, des Pop, des Post-Modernismus und der späten Moderne vor. Das Layout von «Domus» ist sehr ausgefallen; Seite für Seite werden die spannendsten Design- und Architekturprojekte der Welt in Szene gesetzt und detailliert dokumentiert. Die erste Ausgabe erschien am 15. Januar 1928. Gio Ponti blieb bis 1940 Herausgeber von «Domus». Im Juli 1941 wurde die Redakteurstelle Massimo Bontempelli, Giuseppe Pagano und Melchiorre Bega anvertraut und von Pagano später im Oktober 1942 komplett übernommen. Ein Jahr später wurde Bega der alleinige Herausgeber. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verantwortete Ernesto N. Rogers die Zeitschrift, ehe Gio Ponti 1948 als Herausgeber zurückkam. Die 1950er- und 1960er-Jahre waren geprägt durch eine große Vielfalt an neuen Errungenschaften in der Architektur, in der Kunst und im Design. «Domus» registrierte und förderte diese neunen Tendenzen und Trends 1968 feierte «Domus» mit der Ausgabe Nr. 459 seinen 40. Jahrestag und erreichte im Juli 1971 seine 500. Ausgabe. Im Juli 1976 wurde Gio Ponti als Herausgeber von Cesare Casati abgelöst. Ponti wurde Redakteur. In dieser neuen Periode wurde die Zeitschrift durch Übersetzungen auf Englisch und Französisch international bekannt, bevor sie kurz darauf wieder ihre zweisprachige Form von Italienisch und Englisch annahm. Im Dezember Nach dem Tod von Gio Ponti wurde Im Juli 1979 die Redakteurstelle an Alessandro Mendini übergeben. Das grafische Design wurde Aufgabe von Ettore Sottsass. 1985 wurde «Domus» auf Probe von Lisa Licitra Ponti, Gio Pontis Tochter übernommen. Mario Bellini wurde neuer Redakteur und vertraute das neue grafische Design Italo Lupi an. Im Januar 1992 übernahm Vittorio Magnago Lampugnani die Redakteurstelle und vertraute 1994 das grafische Design Alan Fletcher an. Von Februar 1996 bis Juli 2000 wurde «Domus» vom Schweizer François Burkhardt editiert. Deyan Sudjic übernahm die Chefredaktion von «Domus» im September 2000. Das neue grafische Design der Zeitschrift (realisiert von Simon Esterson) antwortet auf ein Bedürfnis nach Einfachheit und Klarheit. Die Herausgeberstruktur besteht aus drei Makroabteilungen und erlaubt mehr Raum für Meinungen, Ansichten und Kritik. Seit Januar 2004 ist der neue Herausgeber von «Domus» der Architekt Stefano Boeri. Er hat das Magazin radikal verändert und ist von einer Objektdarstellung abgewichen. Schon das erste Cover (Januar 2004) verdeutlichte dies mit einem Foto des Triennale-Aufruhrs 1968, der zur Schließung bzw. Zerstörung der Ausstellung «Large Numbers» geführt hat. 2006 erschien im Taschen Verlag ein zwölfbändiger Nachdruck der Zeitschrift, der die Highlights aus den Jahren 1928 bis 1999 vorstellte. Der Reprint zeigt die Seiten so, wie sie auch ursprünglich erschienen sind. Jeder Band enthält zahlreiche Artikel, die kundig die Geschichte modernen Designs und der modernen Architektur nachzeichnen. Das gesamte Werk ist deshalb ein umfassendes Lexikon der Stile und Bewegungen. Es wird durch ganz besonderen Einleitungstexte komplett, die nicht nur die Geschichte der Zeitschrift beschreiben, sondern auch, was in der jeweils behandelten Epoche für die Bereiche Design und Architektur wichtig war. Verfasser dieser Texte sind u.a. Mario Bellini, François Burkhardt, Cesare Maria Casati, Stefano Casciani, Germano Celant, Manolo De Giorgi, Fulvio Irace, Vittorio Magnago Lampugnani, Alessandro Mendini, Lisa Licitra Ponti, Ettore Sottsass Jr., Luigi Spinelli und Deyan Sudjic. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) |