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Stam, Mart

(*1899 Purmerend/Holland, †1986 Goldbach/Schweiz)

 

Der niederländische Architekt und Designer Mart (Martinus Adrianus) Stam studierte von 1917 bis 1919 Zeichnen an der Amsterdamer Rijksnormaal School voor Tekenonderwijs und arbeitete als Praktikant in verschiedenen Architekturbüros in Amsterdam, Zürich und Rotterdam. 1922 zog es Stam nach Berlin, wo er bei den Architekten Max Taut und Hans Poelzig tätig war und El Lissitzky kennenlernte. Nach einigen Jahren in der Schweiz, wo er Mitherausgeber der Zeitschrift «ABC» war, beteiligte sich Stam mit Stahlrohrmöbeln an der Werkbundausstellung von 1927. Neben Gerrit Rietveld und Hendrik Berlage gehörte er zu den Mitbegründern des CIAM (Congrès International d’Architecture Moderne), der 1928 im Schweizerischen Château de la Sarraz ins Leben gerufen wurde. Von 1929 bis 1930 war Stam Gastdozent am Bauhaus, von 1930 bis 1934 lebte und arbeitete er in der UdSSR, wo er gemeinsam mit dem Architekten Ernst May auf dem Gebiet der Stadtplanung tätig war. Nach Amsterdam zurückgekehrt, arbeitete er zusammen mit seiner Frau Lotte Beese als freier Architekt und gab die Zeitschrift «Open Oog» heraus. Stam war Direktor des Amsterdamer Instituts für angewandte Kunst und Mitinitiator des Instituts Goed Wonen. Von 1948 bis 1950 war er Direktor der Akademie der Bildenden Künste in Dresden, von 1950 bis 1952 leitete er die Kunstakademie Berlin-Weißensee. Nach der Niederschlagung des Arbeiteraufstandes in der ehemaligen DDR kehrte Stam 1953 in die Niederlande zurück und eröffnete 1956 ein eigenes Studio. 1966 zog er sich in die Schweiz zurück.

Als Möbeldesigner wurde Mart Stam vor allem durch die Konstruktion des ersten freischwingenden, hinterbeinlosen Stahlrohrstuhls (auch Kragstuhl genannt) bekannt, den er 1926 vorstellte. Den Prototyp hatte er aus Gasrohren und rechtwinkligen Muffen gebaut und 1927 in Stuttgart bei der Werkbundausstellung gezeigt. Der «S 33», der in diversen Versionen von der Firma Thonet in Frankenberg produziert wurde, besteht aus einem (endlosen), mehrfach gebogenen Stahlrohr, wobei das auf dem Boden liegende «U» die Funktion der sonst üblichen vier Stuhlbeine übernahm. Ebenfalls von Thonet wurden der Stuhl «S 32» und der Freischwinger «S 43/1» (Sitz- und Rückenlehne aus Formsperrholz, Stahlrohrgestell verchromt oder pulverbeschichtet) hergestellt. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.mart-stam.de

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