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Designlexikon
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Rietveld, Gerrit Thomas

(*1888 Utrecht, †1964 Utrecht)

Der niederländische Designer, Architekt und Maler Gerrit Rietveld, der als einer der wichtigsten Vertreter der De-Stijl-Bewegung gilt, besuchte nach einer Tischlerlehre von 1904 bis 1908 Abendkurse am Museum für Kunstgewerbe in Utrecht und lernte beim Architekten P. J. C. Klaarhamer. 1911 trat Rietveld der Utrechter Künstlergruppe «Kunstliefde» bei, ein Jahr darauf stellte er erstmals seine Gemälde aus. 1917 zog Rietveld nach Utrecht, wo er eine eigene Möbelwerkstatt gründete, in der Gerard van der Groenekan zahlreiche Entwürfe Rietvelds ausführte. Ab 1918 machte Rietveld die Bekanntschaft mit Robert van't Hoff, Theo van Doesburg und weiteren Mitgliedern der De-Stijl-Bewegung und trat 1919 der Gruppe bei. Im selben Jahr arbeitete er mit J. J. P. Oud und van Doesburg an der Siedlung Spangen in Rotterdam mit. 1928 gehörte Rietveld zu den Mitbegründern des Congrès International de l'Architecture moderne (CIAM).

Ab 1921 folgten zahlreiche Architektur- und Inneneinrichtungsprojekte wie das Juweliergeschäft G. Z. C. in Amsterdam (1921), die Arztpraxis Dr. Hartog in Maarssen (1922), das Rietveld-Schröder-Haus in Utrecht (1924), Haus Lommer in Wassenaar (1927), mehrere Reihenhäuser («Row-Houses») in Utrecht (1930/31, 1934), Ladengeschäfte in den Niederlanden und in Deutschland (wie z.B. Zaudy in Wesel, 1928), der Niederländische Pavillon auf der Biennale in Venedig (1954), die Bildhauerreihe im Rijksmuseum Kröller-Müller, Otterloo (1955), oder das Rijksmuseum Vincent van Gogh in Amsterdam (1955).

Als Möbeldesigner zeigte sich Rietveld als Vertreter der streng konstruktivistischen Gestaltungsprinzipien des De Stijl, die er exemplarisch an seinem berühmten Stuhl «Red and Blue» aus dem Jahr 1919 umsetzte. Der Buchenholzstuhl, der später von der Firma Cassina reediert wurde, hat einen blauen Sitz, eine rot lackierte Rückenlehne und gelbe Schnittkanten; das Gestell und die Armlehnen sind schwarz anilingebeizt. Rietfeld kommentierte den streng geometrisch konstruierten Stuhl mit den Worten: «Aus zwei Brettern und einer Anzahl Latten bestehend, wurde dieser Stuhl zu dem Zwecke entworfen, zu zeigen, dass sich etwas Schönes, ein räumliches Objekt, aus nichts mehr als geraden, rein maschinell vorgefertigten Teilen herstellen lässt ...» Ein Original des «Rot-Blau» befindet sich heute im Amsterdamer Stedelijk Museum. Zwei ähnliche Exemplare sowie ein Prototyp sind - zusammen mit dem «Berlin-Stuhl» von 1923 - in der New Yorker Friedman Gallery ausgestellt.

Als formales Meisterwerk gilt Gerrit Rietvelds Buchenstuhl «Zig-Zag» (1934), der aus vier Flächen besteht, die in rhythmischer, geschrägter Abfolge zusammengesetzt sind (heute bei Cassina). Rückenlehne, Sitz, Stützelement und Basis bilden ein stumpfes und zwei spitze Dreiecke, die die Flächen in dünne, flüchtige Linien einbinden. Neben einigen Stahlrohrmöbeln, die Rietveld Ende der 20er-Jahre für die niederländische Firma Metz & Co. entwarf, schuf er Regale, Tische (Beistelltisch «Schröder 1»), Schreibtische, Hocker (Serie «Crate 1-7») und Sessel («Utrecht»), die teilweise von Cassina reediert wurden.

Ein bekannter Leuchtenentwurf Rietvelds ist die Hängeleuchte «L 40» von 1920, die der Designer für die Arztpraxis des niederländischen Arztes Dr. Hartog in Maarssen entworfen hatte. Die Leuchte, die später von Tecta reediert wurde, besteht aus sechs Acrylglasröhren, an denen sich drei Soffitten mit je 40 Watt befinden. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

http://www.centraalmuseum.nl/rietveld/index.php

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