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Designlexikon
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Mackintosh, Charles Rennie

(*1868 Glagow, †1928 London)

Der Architekt, Maler, Grafiker und Designer Charles Rennie Mackintosh, der als führender Protagonist des britischen Jugendstils und Wegbereiter des Rationalismus gilt, besuchte von 1877 bis 1884 die Alan Glen's High School und belegte ab 1885 Abendkurse an der School of Art in Glasgow. 1889 wurde er als Zeichner bei der Baufirma Honeyman & Keppie eingestellt. Zusammen mit dem Architekten Herbert MacNair sowie Frances und Margaret Macdonald, seiner späteren Frau, gründete er 1894 die Gruppe «Glasgow Four», um neue Formen der Grafik und Interieurgestaltung einzuführen. Zwischen 1896 und 1911 gestaltete er u.a. die Innenräume der Tea-Rooms in der Glasgower Buchanan Street und in der Argyle Street. 1897 gewann Mackintosh den Wettbewerb für den Erweiterungsbau der Glasgow School of Art mit dem Entwurf eines (erst 1909 fertig gestellten) Ziegelbaus, der hohe große Fenster und eine asymmetrische Fassadengliederung aufwies.

Im Jahre 1900 wurde er von den Wiener Secessionisten zu deren Ausstellung eingeladen und lernte Josef Hoffmann, Gustav Klimt, Koloman Moser und Joseph Maria Olbrich kennen. Zu bedeutenden Architekturprojekten Mackintoshs um die Jahrhundertwende gehören das Landhaus Windyhill in Kilmacolm (1900), das Hill House in Helensburgh (1902/03) und die Bibliothek in der Art School Glasgow. Als sich Ende der 20er-Jahre die Auftragslage des Designers verschlechterte, zog er sich 1923 mit seiner Frau Margaret in die Bretagne zurück und widmete sich bis zu seinem Tod im Jahre 1928 vornehmlich der Aquarellmalerei.

Mackintoshs internationale Bedeutung erklärt sich vor allem durch seine über 400 Möbelstücke, die er als Designer zwischen 1887 und 1905 entwarf - sie wurden zum Teil von den Firmen Cassina und B. D. Editiones reediert. Als einer der ersten Designer in der europäischen Möbelgeschichte präsentierte er 1898 weißlackierte Möbel für das Schlafzimmer «Westdel House» des Queens's Palace in Glasgow. In den folgenden Jahren setzte er mal auf dunkle Möbel im Rahmen eines hellen Ambiente, ein andermal suchte er das umgekehrte Verhältnis. Ein Markenzeichen wurde dabei seine Vorliebe für den rechten Winkel, der seinen Entwürfen die charakteristische Strenge gab und sie von den organischen Formen des Jugendstils abgrenzte. Mackintoshs bevorzugtes Material war Holz, das er dick lackierte, um die Strebeverbindungen der Möbel zu verdecken.

Zum Designklassiker wurde der Mackintosh-Stuhl «Hill House 1» (1903) aus schwarz gebeiztem Eschenholz. Der Designer hatte ihn mit einer knapp 1 m hohen, leiterförmigen Rückenlehne und extrem niedrigem Sitz für das weiße Schlafzimmer des Hill House in Helenburgh entworfen. Aus dem Jahr 1918 stammt die Anrichte «327 D. S. 5» (mit bleigefassten Glasstücken und Perlmutteinlagen), die Mackintosh für das Esszimmer des Waagenfabrikanten W. J. Bassett-Lowke konzipiert hatte. Sie gehört zu einer Serie von Tischen und Stühlen («D. S. 1, 2, 3, 4»), die alle aus schwarzem Eschenholz bestanden. Berühmt wurde darüber hinaus der Sessel «Willow 1» (1901), den Mackintosh für die Willow-Tearooms in Glasgow entworfen hatte. Das Möbel besteht aus schwarz gebeizter Eiche und einer halbrunden, 80 cm hohen Lehne mit geometrischem Gittermuster. Es gilt als erster Sessel, der bewusst die Lehne als Fläche für ein eigenständiges Muster einsetzte. In der Kollektion «Cassina I Maestri» wurden neben den bereits erwähnten Möbeln die Stühle «Argyle» (1897), «Ingram High» (1900; entworfen für den White Dining Room in den Ingram Street-Tearooms), «Nitshill» (1904) sowie die Tische «G. S. A» (1904, entworfen für die Glasgow School of Art, mit ausfahrbarer, integrierter Servierplatte) und «Hill House 2» (1903) angeboten. Darüber hinaus produzierte Cassina das freistehende Bücherregal «House Hill» (1904) und die Jugendstilleuchte «Rose Lamp» (1904). © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

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