| Kjærholm, Poul (*1929 Kopenhagen, †1980 Kopenhagen) Der dänische Möbeldesigner Poul Kjærholm studierte von 1949 bis 1952 Design an der Kunsthandwerkschule in Kopenhagen. Von 1953 bis zu seinem Tod arbeitete er als unabhängiger Designer für die Möbelfirmen Fritz Hansen/Allerød, E. Kold Christensen und Ejnar Pedersons P. Møbler. Von 1952 bis 1956 war Kjærholm Dozent an der Kopenhagener Kunsthandwerkschule und seit 1976 Professor und Leiter der Kunstakademie Kopenhagen. Für seine Möbelentwürfe verwendete Kjærholm ausschließlich natürliche Werkstoffe wie Holz, Stein, Stahl, Glas, Leder oder Peddingrohr. 1960 entwarf er seinen berühmten Falthocker «91», der (wie alle Kjærholm-Möbel) von der Firma Fritz Hansen hergestellt wurde und in zahlreiche Sammlungen - im Kopenhagener Kunstgewerbemuseum, im Göteborger Röhsska-Konstslöjd-Museum, im Stedelijk Museum in Amsterdam, im Prager Museum der Schönen Künste und im Museum of Modern Art in New York - aufgenommen wurde. Der 37 cm hohe Hocker hat ein mattverchromtes Stahlgestell und einen Sitz aus Rindsleder. Der sog. Propellerschnitt der gekreuzten Beine, der ein nahtloses Zusammenklappen ermöglicht, geht auf Kaare Klints Eschen-Klappstuhl von 1933 zurück. Ein schönes Detail am «91» ist die Schraube an der Beinkreuzung. Als Kjærholms erfolgreichster Entwurf gilt die Liege «24» (1965), die auch als «Hägemattenliege» bezeichnet wurde. Sie hat ein Edelstahlgestell, eine Nackenrolle mit Ochsenlederbezug und ein Peddingrohrgeflecht. Anstelle des bis dahin üblichen Winkels im Kniebereich, hat die Liege eine Art Ruhepunkt nah am Boden, wie bei einer Hängematte. Weil sie im Profil sehr dünn und linear wirkt, hat man sie oft als «Grafik der Erholung» bezeichnet. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) | | | | | | | | | | | | | |