Hirche, Herbert (*1910 Görlitz, †2002) Nach einer Tischlerlehre studierte Herbert Hirche von 1930 bis 1933 bei Mies van der Rohe und Lily Reich. 1938 machte Hirche sich selbstständig und begann ein Jahr später die Zusammenarbeit mit Egon Eiermann (bis 1945). 1946 war er Gründungsmitglied der Berliner Werkkunstgruppe, von 1946 bis 1948 für den Wiederaufbau Berlins verantwortlich; parallel entwarf Hirche Messestände und Möbel für die Deutschen Werkstätten bzw. für Scharouns Kunststoffhäuser. Das Jahr 1948 markiert den Beginn seiner freiberuflichen Tätigkeit als Architekt und Designer und die Berufung an die Hochschule für angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. 1950 nahm Herbert Hirche wieder die Zusammenarbeit mit Egon Eiermann auf. 1952 übernahm er die Gesamtgestaltung der Designausstellung «Gute Industrieform» in Mannheim und wurde an die Staatliche Akademie der bildenden Künste nach Stuttgart berufen (deren Rektor er von 1969 bis 1971 war). 1960 wurde er Präsident des Verbandes Deutscher Industrie Designer (VDID), 1971 Ehrenpräsident, 1961 Mitglied im Rat für Formgebung. 1970 gründete Hirche zusammen mit Claus-Peter Klink und Karl-Georg Bitterberg das «Hircheteam». Als Designer entwarf Herbert Hirche für die Akademie-Werkstätten (Glastisch, 1953), für die Firmen Behr und Braun (vor allem im Bereich Unterhaltungselektronik, etwa das Fernsehgerät «HF 1», 1958, das als erstes Fernsehgerät mit Kunststofffront galt). Für die Firma Christian Holzäpfel entwarf er 1956 einen Barwagen (später bei Rosenthal in Produktion) und das Büromöbelprogramm «DHS 30». Für Knoll kreierte Hirche 1956 einen Schalensessel im typischen 50er-Jahre-Look. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)
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