Heide, Rolf

(*23.1.1932 Kiel)

Der Innenarchitekt und Ausstellungsdesigner Rolf Heide absolvierte von 1950 bis 1953 eine Tischlerlehre und studierte bis 1957 Innenarchitektur an der damaligen Muthesius Werkschule in Kiel. Nach einem Hochbaupraktikum und kurzer Tätigkeit in einem Einrichtungshaus machte er sich 1959 selbstständig. Heide arbeitete zunächst als freier Mitarbeiter für Zeitschriften wie «Brigitte», «Schöner Wohnen» sowie «Architektur & Wohnen». Zusammen mit der «Brigitte»-Redaktion entwickelte Heide in den 1960er-Jahren die Idee, zerlegbare Designermöbel per Versand zu verkaufen.

Als Designer hat Heide vor allem Beleuchtungskörper und Möbel entworfen. Aus dem Jahr 1967 stammt seine «Stapelliege 223/224» für die Müller Möbelwerkstätten in Bockhorn. Die Liege – für mobiles und unkonventionelles Wohnen entworfen – besteht aus Schichtholz, Buche oder Eiche, und ist naturfarben, schwarz oder braun gebeizt. 1969 entwarf Heide die von der Firma ICF hergestellte «Sofabank», ein Möbel für praktische, modern-legere Wohnkultur. Es hat ein Gestell aus Furnierplatten und einen Federrahmen, auf dem lose Kissen liegen. Winkelverbindungen halten die einzelnen Teile zusammen. 1986 entwarf Heide das Niedervolt-Halogensystem «Tantra» für die Firma Anta. Es besteht aus verschiedenen Reflektoren, die an einem Spezialseil mit Montageteilen aus Metall befestigt sind. Das Parallelseil dieser Leuchtenkonstruktion hat eine Länge von 8 Metern. Weitere Entwürfe schuf Heide für Bulthaup, Interlübke, Gaggenau, Miele, SieMatic und Vorwerk.

In den späten 1980er-Jahren verlagerte Heide seinen Schwerpunkt zunehmend auf die Entwicklung von Corporate Designs, Produktkatalogen, Messen und Ausstellungen (z.B. «linie 3» auf der Frankfurter Messe 1989–94, «Atmosphere» 1995/96). 1995/96 war er in Hamburg als Innenarchitekt an der Umgestaltung einer früheren Malzfabrik in ein Designkaufhaus («Stilwerk») beteiligt. Seit 2001 wirkt Heide hauptsächlich als Designentwickler und Berater. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)