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Designlexikon
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DESIGNER

Gray, Eileen

(*1879 Enniscorthy, †1976 Paris)

Die irische Designerin und Architektin Eileen Gray begann ihre Studien 1898 an der Londoner Slade School und entdeckte dort ihre Vorliebe für Lackmalerei und Lackkunst. 1902 ging sie nach Paris und studierte bis 1905 Zeichnen an der Académie Colarossi und an der Académie Julien. In Paris lernte sie den japanischen Lackmaler Sugawara kennen, der sie in die Feinheiten ostasiatischer Lackkunst einweihte.

Mit ersten Arbeiten trat Eileen Gray 1912 an die Öffentlichkeit, als sie auf einer Ausstellung von Innenarchitekten einige Lackschirme und Lacktische zeigte, die dem Couturier und Kunstsammler Jacques Doucet auffielen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs eröffnete sie in Paris ein Atelier und entwarf von 1919 bis 1922 eine Wohnung für die Modistin Suzanne Talbot. In der Rue du Faubourg St. Honoré eröffnete Gray 1922 ihre Galerie «Jean Desért», wo sie eigene Möbel, Leuchten und Paravents zum Verkauf anbot. Während der 20er-und 30er-Jahre galt Gray als eine der wichtigsten Repräsentantinnen der neuen Design- und Architekturtheorien. Sie arbeitete eng mit Persönlichkeiten der Moderne zusammen, darunter Le Corbusier und J. J. P. Oud. Dieser Gruppe weit voraus, stellte sie 1925 Möbel aus Chrom, Stahl und Glas aus - im selben Jahr wie Mies van der Rohe und Marcel Breuer.

Bis Ende der 20er-Jahre schuf die Designerin ihre bedeutendsten Objekte, darunter «Daybed» (1925), den Tisch «E 1027» (1927), den «Bar Stool Nr. 1» (1927) und das Sofa «Monte Carlo» (1929), die später von ClassiCon reediert wurden. Berühmt wurde ihr Sofa «Lota» (1924), dessen Seitenteile mit Scharnieren und speziellen Magneten befestigt waren und zum Transport abgenommen werden konnten. Mit diesem Entwurf verabschiedete sie sich von den Extravaganzen ihrer früheren Arbeiten und vollzog einen Wandel zum eher streng funktionalen Möbel. Ein weiterer Klassiker von Eileen Gray ist der Stahlrohrsessel «Nonconformist» (1926), der nur eine Armlehne hat. Weitere Reeditionen bei ClassiCon sind der Sessel «Bibendum» (1929 - mit zwei wuchtigen, runden Armlehnen), der Tisch «De Stijl» (1929), der «Occasional Table» (1927), die Stehleuchte «Tube Light» (1927), das Paravent «Folding Screen» (1930), der Klapptisch «Lou Perou» (1932), der Tisch «Menton» (1932) und der Stuhl «Roquebrune» (1932). In den 30er-Jahren schuf Gray den Vergrößerungsspiegel «Satellite» und diverse Teppiche, darunter «La Ronde», «Black Magic», «Feston» und «La Bastide Blanche» (reediert von Ecart International).

Den Sprung in die Architektur wagte Eileen Gray 1925, nachdem sie für ihr «Bedroomboudoir for Monte Carlo» (1923) höchstes Lob der De-Stijl-Gruppe erhalten hatte. So baute sie an der Mittelmeerküste in Roquebrune ein Haus für sich (das sog. E-1027), eine Villa mit großzügigen und praktischen Abmessungen, die mit vielen raffinierten Details bestückt war. In Castellar an der Riviera baute sie von 1932 bis 1934 ihr zweites eigenes Haus. Nach dem Krieg (und bis zu ihrem Tod) führte sie ihre Arbeit als Designerin fort - an größeren Projekten (wie einem Kulturzentrum und einem Sozialzentrum), aber auch an kleineren Aufträgen, wie Möbelentwürfen. 1972 wurde sie vom Londoner Royal Society of Art zum Royal Designer of Industry ernannt. 1978 nahm das New Yorker Museum of Modern Art ihren «Adjustable Table» in die Sammlung auf. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.eileen-gray.de

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