| Coop Himmelb(l)au Das 1968 in Wien eröffnete Büro wird von den beiden Architekten Wolf D. Prix (*1942) und Helmut Swiczinsky (*1944) geführt. Bis Mitte der 80er-Jahre experimentell/aktionistisch orientiert, arbeitet Coop Himmelb(l)au heute in den Bereichen Architektur, Kunst und Design. 1988 wurde ein zweites Büro in Los Angeles/Kalifornien gegründet. Coop Himmelb(l)au ist eine der wenigen Gruppierungen des Dekonstruktivismus aus den 60er-Jahren, die aufgrund ihrer Ausdruckkraft, Rigorosität und Professionalität heute einen internationalen Rang in der Architektur belegen. Wolf D. Prix, geboren 1942 in Wien, studierte an der TU Wien, am Southern California Institute of Architecture (Los Angeles/USA) und an der Architectural Association in London. Prix ist seit 1993 ordentlicher Professor für Architekturentwurf an der Universität für Angewandte Kunst Wien und seit 1999 Studiendekan für die Studienrichtungen Architektur, Industrial Design, Produktgestaltung, Mode und Bühnengestaltung an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Helmut Swiczinsky wurde 1944 in Poznan/Polen geboren und wuchs in Wien auf. Er studierte an der TU Wien und an der Architectural Association in London. 1988 baute Coop Himmelb(l)au in der Wiener City ein Gründerzeitdachgeschoss der Rechtsanwaltskanzlei Schuppich, Sporn & Winischhofer aus – mit wilden Schrägen und gewagten Überhängen. Im selben Jahr nahm das New Yorker Museum of Modern Art Coop Himmelb(l)au in die Architekturausstellung «Deconstructivist Architecture» auf; unter den anderen Präsentierten waren Frank Gehry, Daniel Libeskind, Rem Koolhaas und Zaha Hadid. Zu den wichtigsten Bauwerken von Coop Himmelb(l)au gehören der Pavillon Bildende Kunst im Groninger Museum, der SEG Apartment Tower in Wien, das Musée des Confluences in Lyon, die Akademie der Bildenden Künste in München und der Bau der Europäischen Zentralbank im Frankfurter East End, mit dem Coop Himmelb(l)au, 2005 beauftragt wurde: ein 201 m hohes, in sich verdrehtes Hochhaus, mit einem «Groundscraper» und der ehemaligen denkmalgeschützten Markthalle. Das aus zwei polygonalen Bürotürmen bestehende Hochhausgebäude ist durch ein verglastes Atrium miteinander verbunden. Seit Sommer 2014 ist bei Changsha, der Provinzhauptstadt von Hunan im südlichen Teil Chinas, das «Dawang Mountain Resort» im Bau – eine riesige Sporthalle, die sich wie eine verdrehte Hightech-Schildkröte über einen Steinbruch legt. Sie liegt mit zwei Enden am oberen Rand eines Kraters auf und verlässt sich auf eine einzige Stütze in der Mitte. Diese endet auf einer Insel im darunterliegenden See. Zu den Möbelentwürfen von Coop Himmelb(l)au gehören der Sessel «Vodöl» (1989) für Vitra und die Küche für Ewe. Außerdem entwarfen sie Gläser für Ritzenhoff und einen Teppich für Vorwerk. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) www.coop-himmelblau.at | | | | | | | | | | | | | |