| Branzi, Andrea (*1938 Florenz) Der Architekt und Designer Andrea Branzi studierte in Florenz und gründete 1976 zusammen mit Gilberto Coretti, Paolo Deganello und Massimo Morozzi die Gruppe Archizoom, eine der wichtigsten Gruppierungen des Radical Design. Seit 1972 beschäftigte er sich neben seiner Entwurfstätigkeit mit theoretischen Fragen des Neuen Designs (u.a. war er Redakteur der Zeitschrift «Casabella»). Ende der 70er-Jahre gründete er die Gruppe CDM (Consulenti Design Milano), mit der er am Konzept des Primärdesigns, der Umweltdekoration und den Farben für die Industrie arbeitete. 1977 koordinierte er für das Centro Cappa die Ausstellung «Il design italiano degli anni Cinquanta». 1983 wurde er Leiter der «Domus Academy» in Mailand (bis 1987), deren Vizepräsident er später wurde; von 1983 bis 1987 leitete er die Zeitschrift «Modo». 1987 wurde Branzi für sein Gesamtwerk als Theoretiker und Designer der Compasso d'Oro Speciale verliehen. Seit 1986 gehörte Andrea Branzi der EG-Kommission für Entwicklung und Förderung des Design in Europa an. Branzi hatte zahlreiche Ausstellungen an der Mailänder Triennale und in Galerien und Museen auf der ganzen Welt, darunter das Lijnbaan Centrum in Rotterdam, das CAYC Buenos Aires, das Musée St. Pierre in Lyon oder das Musée des Arts Décoratifs in Paris. 1987 wurde ihm der Compasso d'Oro verliehen. Alessi produzierte Branzis Wasserkessel «Mamma-ò» (1992) aus 18/10-Stahl, außerdem seine Schale aus schwarz gefärbtem Holz («CT 1350»), seinen Nussknacker «SN 1320» sowie eine Pfeffer- und Salzmühle im Programm. Für Cassina entwarf Branzi Ende der 80er-Jahre das dreisitzige Sofa «Axale» (mit sichtbarer Metallstruktur und abgerundeter, gepolsterter Rückenstange). Weitere Entwürfe schuf er für Memphis, Ritzenhoff (Milchglas, 1992), Up & Up (Tisch «Quadro», Brunnen «Martina», Konsole «Quadrio») und Zanotta (Sessel und Sofa «Berlino», 1986; Couchtisch «Catai», 1991). © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) www.andreabranzi.it | | | | | | | | | | | | | |