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Designlexikon
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Brandt, Marianne

(*1893 Chemnitz, †1983 Halle)

Die Designerin und Künstlerin Marianne Brandt studierte von 1911 bis 1914 Malerei und Bildhauerei bei Fritz Mackensen, Richard Engelmann und Robert Weise an der Kunsthochschule in Weimar. 1919 bereiste sie Norwegen und Südfrankreich, wo sie bis 1922 als Malerin arbeitete.

Am Bauhaus begann sie 1923 zu studieren, ab 1924 in der Metallwerkstatt, die von László Moholy-Nagy und Wilhelm Wagenfeld geleitet wurde. Sie übernahm die Werkstatt bis 1928 als stellvertretende Leiterin und schuf zusammen mit Hin Bredeniek mehrere Zweckleuchten, darunter die «Pendelleuchte» von 1924 und die Nachttischleuchte (1927), die erfolgreich von der Firma Körting und Mathiesson in Leipzig vertrieben wurde.

Nach der Übernahme des Bauhauses durch Hannes Meyer ging Marianne Brandt nach Berlin und wurde Mitarbeiterin im Entwurfsbüro von Walter Gropius. Sie arbeitete dort in erster Linie an der Entwicklung von Serien- bzw. Anbaumöbeln und der Innenausstattung einiger Siedlungshäuser für die Bauausstellung Karlsruhe-Dammerstock. Von 1929 bis 1932 war sie als Designerin für Rüppelberg Metallwaren in Gotha tätig. Einige ihrer Entwürfe wurden auch von der Leipziger Firma Körting und Matthiesson produziert.

Seit 1933 lebte Marianne Brandt als freie Malerin, Bildhauerin, Grafikerin und Buchillustratorin zurückgezogen im Kreis ihrer Familie. 1949 erhielt sie einen Lehrauftrag an der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden. Von 1951 bis 1954 arbeitete sie in Berlin (Ost) am Institut für angewandte Kunst. 1954 zog sie wieder nach Chemnitz, von 1976 bis zu ihrem Tod im Jahre 1983 lebte und arbeitete sie in Kirchberg. Alessi reedierte in der Kollektion «La Tavola di Babete» Brandts «Cocktail-Shaker» aus dem Jahr 1925. In der Kollektion «Archivi» wurde ihr Tee- und Kaffeeservice von 1924 angeboten (aus 925/1000er-Silber).

Bei Tecnolumen waren ihre Aschenbecher und ihre Deckenleuchte von 1926 erhältlich, die sie zusammen mit Hans Przyrembel entworfen hat. Die 40 cm große Opalkugel wird durch drei Stäbe und einen Ring als Haltevorrichtung an der ebenfalls 40 cm großen Deckenplatte gehalten, die das Licht nach unten reflektiert. Alle Metallteile hat man anstelle des ursprünglichen Aluminium mit vernickelter Oberfläche hergestellt. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

 

www.mariannebrandt.de

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