| Bennett, Ward (*1917, †Key West, Florida 2003) Der Designer, Innenarchitekt und Bildhauer Ward Bennett bildete sich zunächst als Autodidakt aus. Nachdem er von 1933 bis 1937 Europa und die Mittelmeerländer bereist hatte, studierte er 1937 an der Kunsthochschule Porto Romano in Florenz, schließlich an der Académie de la Grande Chaumière in Paris, wo er Schüler des Bildhauers Constantin Brancusi war. 1938 lernte er für eine kurze Zeit bei Le Corbusier. 1943 studierte Bennett zusammen mit Hans Hofmann Malerei in New York. Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte er sich auf Inneneinrichtungsdesign. Er entwarf das Interieur zahlreicher Privathäuser sowie seiner eigenen Wohnungen in East Hampton, Long Island, und auf dem New Yorker Dakota-Hochhaus. Darüber hinaus arbeitete er für die Gensler Company, für die Familien Agnelli und Rockefeller. Von 1943 bis 1945 war Bennett in New York als Mode- und Schaufensterdesigner für Hattie Carnegie tätig. 1945 und 1946 war er in Mexiko, wo er sich mit Schmuckdesign befasste. Von 1948 bis 1950 lebte und arbeitete er in Europa, seit 1950 als freier Designer wieder in New York. Anfang der 60er-Jahre war Bennett Professor an der Yale University in Connecticut sowie Ausbilder am Pratt Institute in New York. Er kreierte allein 150 Stuhlmodelle (zumeist Büromöbel) für das Unternehmen Brickel Associates (berühmt wurde der «University 1550»-Armsessel aus dem Jahr 1978), daneben Porzellan, Stoffe, Silberbroschen und Glas für die Firma Tiffany (1961-73). Bei der Architekturfirma Skidmore, Owings & Merrill war er als Designberater tätig und gestaltete die gesamte Inneneinrichtung der New Yorker Chase Manhattan Bank. Bennetts Stil ist ruhig, zurückhaltend und elegant; vielen Kritikern gilt er als Meister des Minimalismus. Seine Stühle für Brickel zeigen eine Synthese von moderner Form und traditionellem Bewusstsein. In den 80er-Jahren genoss Bennett den Ruf eines «Papstes» des Hightech, 1990 entwickelte er für Geiger International eine Möbelkollektion aus 22 Elementen, darunter seinen Stuhl «Wraparound». © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) | | | | | | | | | | | | | |