| Agnoli, Tito (*1931 Lima) Der peruanische Industriedesigner Tito Agnoli studierte am Polytechnikum in Mailand, wo er 1959 mit dem Diplom abschloss. Danach arbeitete er als Dozent in Lissone/Italien. Ein früher Entwurf des Peruaners war die Stehleuchte «Agnoli 387» (1955) für die Firma O-Luce in Mailand, die heute zu den Raritäten der 50er-Jahre-Objekte zählt. Agnoli verzichtete bei diesem Modell auf den Lampenschirm sowie auf jegliche Verkleidung von Einzelteilen (Verstellschrauben, Kabel), was damals ungewöhnlich war. Dass die 1,90 m hohe Stehleuchte trotz ihrer Nacktheit Eleganz ausstrahlt, verdankt sie dem mattvernickelten Metall und ihrem Marmorfuß. 1962 realisierte Agnoli die Liege «Ottomana P 3/S» aus Rundstahl und Peddigrohrgeflecht für Bonacina. Das Möbel ist so gebogen, dass es auf den Schmalseiten steht und ohne Beine oder separates Gestell auskommt. Ein flaches Polster kann ans Kopfende geknöpft werden. Ein vor allem in Deutschland populär gewordenes Möbel ist Agnolis «Bettcouch» von 1968. Das Sofa beherbergt in seinem Inneren eine Matratze, die wie in einer Schachtel liegt. Will man das Sofa in ein Bett verwandeln, werden die losen Sitzkissen herausgenommen und die Seitenlehnen umgeklappt, die an Beschlägen befestigt sind. Beim Abklappen kommen zwei Holzflächen zutage, die als Ablagen genutzt werden können. Für Poltrona Frau schuf Agnoli u.a. die Sessel «THF» und «Europa 80», die Sitzgruppen «Capanelle», «Petronio», «Serenade» und «Walse» sowie die Tische «Boulevard» und «IDC». Sehr populär wurde auch sein Bett «Rondo». 1969 entwarf Agnoli für die Firma Arflex das modulare Sitzsystem «9000». Die Polster dieser Serien ruhen auf einer Spanplattenbasis und haben in Sitz und Rücken ein mit Polyurethanschaum ummanteltes Stahlrohrgestell. Die Sitzhöhe lässt sich durch verschieden hohe Kunststofffüße variieren. © Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey) | | | | | | | | | | | | | |